Rasenpflegetipps

Wissen rund um den perfekten Rasen

Einen perfekten Rasen zu haben, wie etwa auf dem Golfplatz oder Fußballfeld, ist ein oft unerreichter Traum vieler Gärtner. Dass das Ziehen eines perfekten Rasens gar nicht so einfach ist, beweist allein schon die Tatsache, dass es neben dem Gärtner sogar einen eigenen Beruf für die Rasenpflege gibt – den Greenkeeper. Aber dies ist kein Grund sich entmutigen zu lassen, denn mit ein paar Kniffs und Tricks, Zeit und einer kleinen Portion Geduld, seid auch ihr dem perfekten Rasen nicht mehr so fern. Wichtig ist nur das nötige Know-How.

Im Prinzip benötigt ein Rasen insgesamt fünf Voraussetzungen, um gesund und perfekt auszusehen. Das sind:

Schöner Rasen durch Aerifizieren

Für die Punkte Belüftung und Bewässerung sind Aerifiziergeräte wie der Rasenspecht wichtig. Einerseits dringt durch das Ausstechen von Löchern mehr Luft an die Rasenwurzeln, sodass der Rasen wieder atmen kann. Andererseits werden Probleme wie beispielsweise Staunässe behoben, da ein lockerer Boden mehr Wasser durchlässt.

Altbewährtes Pflege-Prinzip

Das Prinzip wird schon seit vielen Jahren von Besitzern großflächiger Rasengrundstücke, wie etwa für einen Golfplatz, angewandt: Hierbei fahren die Gärtner in der Vegetationszeit von Mai bis September mit großen Stachelwalzen über den kurz geschnittenen Rasen der Golf-und Fußballplätze und drücken bis zu 90 Millimeter tiefe und 20 Millimeter dicke Löcher in den Boden.

Auf diese Weise brechen sie die Verdichtung des Bodens auf und das Substrat kann wieder „atmen“. Der Stoffwechsel der aeroben Bakterien und das Rasenwachstum werden gefördert. Genau das könnt ihr auch mit dem Rasenspecht in eurem Garten erreichen.

Empfohlene Vorbereitung des Belüftens

Doch das Aerifizieren allein reicht nicht aus, um einen perfekten Rasen zu erhalten. Es müssen weitere Maßnahmen ergriffen werden. Beispielsweise die Beseitigung von Moosen, die durch die Staunässe in den Gärten einen guten Nährboden gefunden haben. Hier müsst Ihr dann zum Vertikutierer greifen. Vertikutieren und Aerifizieren können einander nicht ersetzen, aber sie gehen Hand in Hand. Bevor ihr aerifiziert, sollte der Rasen gründlich vertikutiert sein, damit das Problem durch das auf dem Rasen kompostierende Moos nicht von vorn beginnt.

Einsatz von Dünger für gesundes Wachstum

Ist euer Rasen von den Moosen befreit, gilt es, die Flächen auch entsprechend Nachzusähen, sodass an dieser Stelle wieder neues Gras wachsen kann. Hierbei ist es erforderlich, dass ihr euren Rasen auch richtig düngt. Egal, ob Nutz- order Zierrasen, in beiden Fällen ist eine optimale Düngung wichtig, denn das hält euren Rasen gesund und schützt vor Unkraut.

Wachstumsphasen des Rasens beachten

Wie beim Aerifizieren solltet ihr das Gras zu Beginn der Wachstumsphase düngen, also im Frühling. Optimal ist der Einsatz eines mineralischen Langzeitdüngers im Frühjahr und eines organischen Langzeitdüngers im Spätsommer. Ein mineralischer Dünger gibt die Nährstoffe sofort an euren Rasen ab, sodass es direkt loswachsen kann. Der Vorteil des organischen Düngers ist der, dass die Nährstoffe nur langsam an den Rasen abgegeben werden. So gewährleistet ihr, dass euer Rasen im Herbst und im Winter die notwendigen Nährstoffe erhält.

Effektive Zusammensetzung des Düngemittels

Wichtig ist die Zusammensetzung: Ein guter Dünger sollte Phosphor und Kalium enthalten. Zusätzlich schadet Stickstoff nicht, denn er unterstützt das Wachstum und gibt dem Rasen ein sattes Grün. Wenn ihr den Dünger dann gleichmäßig auf dem Gras verteilt, steht einem perfekten Rasen nichts mehr im Wege. Damit das klappt, streut am besten jeweils die Hälfte des Düngemittels quer und längs über Rasen – damit reduziert ihr die Chance auf eine Überdüngung mancher Stellen.

Auch das Kalken ist wichtig

In den letzten Jahren wurde der Kalkdünger immer beliebter.  Mit viel Augenmaß gedüngt, vollbringt er wahre Wunder: Er neutralisiert Bodenversauerungen und verbindet die im Boden enthaltene Tonteilchen zu größeren Krümeln. Die „ausgeflockten“ Tonkrümel verbessern anschließend den Mutterboden und sorgen somit für eine effizientere Speicherung von Wasser und Luft. Vorsicht aber vor einer Überdüngung, denn schon unsere Eltern haben uns gewarnt: „Kalk macht reiche Väter und arme Söhne“. Zwar erhält euer Rasen nach einer ordentlichen Kalkdüngung kurzfristig viele Nährstoffe, auf lange Sicht gesehen baut es aber den Humus ab und euer Boden verliert sämtliche Nährstoffe.

Nach dem Aerifizieren empfiehlt es sich übrigens immer, dem Gras die nötigen Nährstoffe zuzuführen. Daher solltet ihr darauf achten, ihn stets danach zu düngen.

Richtiges Mähen für effektive Rasenpflege

Jetzt fehlt eurem Rasen eigentlich nur noch der richtige Schnitt. Nur durch das regelmäßige Mähen bildet sich ein dichter „Rasenteppich“, denn mit jedem Schnitt bildet das Gras neue Nebentriebe. Außerdem verhindert ihr so, dass euer Rasen anfängt zu blühen.  Generell solltet ihr darauf achten den Rasen nicht zu mähen, wenn er feucht ist. Wenn es viel geregnet hat und der Boden weich ist, wird die Grasnarbe von den Geräten strapaziert, und die Schneidblätter des Mähers reißen das Gras, statt es sauber zu schneiden.

Die optimale Schnitthöhe

Jetzt ist es wichtig zu wissen, in welcher Höhe und mit welcher Häufigkeit gemäht werden sollte. Bei einem normalen Nutzrasen reicht es, das Gras einmal die Woche auf vier bis fünf Zentimeter zuzuschneiden. Bei einem schönen Zierrasen ist das ein wenig komplizierter: Diesen müsst ihr bis zu dreimal in der Woche mähen. Ideal ist eine Schnitthöhe von zweieinhalb bis drei Zentimeter. Kleiner Tipp: Wer einen Spindelmäher verwendet, erzielt noch ansehnlichere Ergebnisse. Dieser kommt beispielsweise oft beim „Englischen Rasen“ zum Einsatz. Aber Vorsicht: Denkt bitte daran, dass ein kurzer Rasen viel mehr Pflege braucht und schneller austrocknen kann.

Vorsicht vor starker Sonneneinstrahlung

Achtet aber bitte generell darauf, das Gras an besonders heißen Sommertagen ruhig einen halben Zentimeter länger stehen zu lassen, sonst verbrennt euch der Rasen wohlmöglich. Auch solltet ihr den Garten am späten Vormittag bearbeiten: So ist die Sonne einerseits noch nicht so stark, andererseits ist der Morgentau bereits verschwunden.

Wenn das Gras einen „Schuss“ macht

Besonders in den Sommermonaten kann es zu warm-feuchter Witterung kommen – zu dieser Zeit bekommt der Rasen einen Wachstumsschub. Ist dies der Fall, solltet ihr einen Mähgang je Woche aufaddieren. Wenn es gar längere Zeit am Stück geregnet hat, spricht man davon, dass das Gras „einen Schuss“ gemacht hat. Es ist also viel stärker gewachsen als sonst. In so einer Situation ist es besser, wenn ihr den Rasen in zwei Schritten auf die richtige Länge mäht, denn sonst riskiert ihr, dass er austrocknet und braun wird.

Den Zeitpunkt mit Bedacht wählen

Auch der richtige Zeitpunkt mag gut gewählt sein. Die erste Maht solltet ihr eurem Rasen bereits geben, wenn milde Frühlingstemperaturen eingesetzt haben. Ist der Herbst besonders warm, könnt ihr bis zum Oktober mähen. Um euren Rasen winterfest zu machen, solltet Ihr ihn 0,5 Zentimeter kürzer scheren als sonst und natürlich alle Laub- sowie Rasenreste entfernen. Ansonsten ist die Gefahr groß, dass euer Garten von Pilzen und Schimmel befallen wird. Ebenso dürft ihr niemals das Laub auf eurem Rasen liegen lassen – auch dies kann zu Krankheiten führen.

Perfekter Rasen muss Sonne tanken

Die Profis unter euch wissen natürlich, dass Sonne nicht gleich Sonne ist. Schon beim Anlegen des Gartens kann man darauf achten, dem Gras ideale Wachstumsbedingungen durch Sonneneinstrahlung zu schaffen. Generell gilt: Alle Rasensorten wollen viel Sonne, daher sollte die Sonneneinstrahlung täglich über vier Stunden liegen. Aufpassen müsst ihr natürlich bei den Schattenliebhabern unter den Rasensamen. Denn auch für dunklere Ecken, die nicht mit viel Sonne betankt werden können, gibt es das passende Saatgut. Lasst euch einfach von den Gartenprofis eures Vertrauens informieren oder riskiert einen Blick in unseren Garten-Blog, denn auch hier erwarten euch spannende Tipps, rund um das Thema Garten.