6 Rasenmythen und ihr Wahrheitsgehalt

Kalk hilft gegen Moos, doch mittägliches Gießen schadet dem Rasen: Wir prüfen die bekanntesten Rasenmythen auf ihren Wahrheitsgehalt – vom Düngen bis zur Belüftung des Rasens.

1. Mulchen ersetzt das Düngen

Wer den Rasenschnitt liegenlässt, erspart sich das Düngen: Der Mythos stimmt nicht, denn Mulch enthält nur einen geringen Anteil der für das Rasenwachstum benötigten Nährstoffe. Zudem bildet sich im Schnittgut Filz und die Vitalität des Grases nimmt ab. Mulchen kann als Ergänzung zum Düngen gesehen werden, wobei das Schnittgut gleichmäßig und in geringen Mengen auf der Grasnarbe verteilt werden muss. Ein geeigneter Rasenmäher führt das Schnittgut automatisch an den Rasen zurück.

2. Regelmäßiges Düngen erhöht den Mähaufwand

Dass regelmäßiges Düngen den Rasen schneller wachsen lässt, ist bekannt. Doch seltener gemäht werden muss ein Rasen, der nicht gedüngt wird, deshalb nicht. Wer an diesen Mythos glaubt, wird schnell feststellen, dass ein Rasen, der nicht ausreichend mit Nährstoffen in Form von Dünger versorgt wird, mit der Zeit Flecken aufweist und verkrautet. Zeit und Kosten, die man am Ende in die Rettung des Rasens investieren muss, übersteigen den Aufwand des regelmäßigen Düngens erheblich. Deshalb gilt: Regelmäßig düngen und regelmäßig mähen.

3. Gießen am Mittag schadet dem Rasen

Wenn Pflanzen in der Mittagssonne gewässert werden, kann durch das Wasser auf den Blättern ein Brennglas-Effekt auftreten: Das Sonnenlicht wird gebündelt und ruft punktuelle Verbrennungen auf dem Blatt hervor. Während dieses Problem bei großblättrigen Pflanzen tatsächlich existiert, besteht beim Rasen keine große Gefahr eines Brennglas-Effekts. Die schmalen Grashalme nehmen nur wenig Gießwasser auf und sind aufgrund ihrer senkrechten Haltung nicht im direkten „Blickfeld“ der Sonne. Dennoch empfiehlt es sich gerade im Sommer, morgens oder vormittags zu gießen, damit das Gießwasser nicht sofort verdunstet.

4. Kalk hilft gegen Moos

Bestimmte Moosarten wie die Torfmoose wachsen auf bodensaurer Erde. Deshalb wird immer wieder empfohlen, den Rasen mit Kalk zu bestreuen, um eben jene Säure zu reduzieren und dadurch das Wachstum des Mooses zu minimieren. Auf normalem Rasen wächst jedoch das Sparrige Kranzmoos, welches auch auf kalkreichem Boden gedeiht. Das Streuen von Kalk hat keinen Einfluss auf das Mooswachstum und ist deshalb wenig sinnvoll. Wer die weichen Grünflächen loswerden möchte, muss also weiterhin den Boden ausreichend belüften. Wann sollte ich denn den Rasen kalken? Hier gibt es die Antwort: Rasen Kalken PH Wert messen – NewWonder555.

5. Perfekter Rasen durch Aerifizieren

Beim Aerifizieren wird der die Erde des Rasens mithilfe eines Vollspoons oder eines Hohlspoons gelockert, um das Wachstum zu verbessern. Das Aerifizieren alleine genügt allerdings nicht, wenn es ein perfekter Rasen sein soll. Regelmäßiges Gießen, Düngen und Beschneiden sind ebenso wichtige Faktoren. Die Methode hilft vor allem dann, wenn der Rasen über eine schlechte Wasser- und Nährstoffversorgung verfügt oder besonders viel Rasenfilz und organisches Material aufweist.

6. Torf säuert den Boden an

Ähnlich wie Kalk den Boden entsäuert, führt Torf ihm Säure zu. Der Einfluss von Torf auf den pH-Wert der Erde ist jedoch geringfügig und hat keine Auswirkungen auf das Pflanzenwachstum. Lediglich bei Rasenerneuerungen macht eine Abdeckung der Saat mit Torf Sinn. Optimal ist eine Schichtstärke von zwei bis drei Millimeter, damit der Torf die Feuchtigkeit optimal aufnehmen und auf die Erde verteilen kann. Der Mythos, dass Torf den Boden ansäuert, stimmt also nur teilweise. Torf aus dem Fachhandel wird mit wichtigen Vitalstoffzusammensetzung behandelt und eignet sich am besten, um das Wachstum des Rasens zu beeinflussen.

Beitragsbild: jayzynism - stock.adobe.com


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