Rasen anlegen und anschließende Pflege

Ob beim Hausbau oder bei einer Umstrukturierung – wer einen neuen Rasen anlegen möchte, der muss einiges beachten, damit das Ergebnis nachher auch ein flächendeckendes, sattes Grün ist.

Die Vorbereitungen

Der Boden

Grundsätzlich kann man mit der Anlage eines neuen Rasens ganzjährig beginnen. Wichtig ist nur, dass der Boden nicht gefroren ist. Die besten Bedingungen für eine neue Saat herrschen allerdings bei einer Bodentemperatur von etwa 10 Grad Celsius. Der Boden sollte also eher warm sein. Auch sollte das Klima nicht zu stark schwanken. Ein zu häufiger Wechsel zwischen warm und kalt sowie nass und trocken würde dem jungen Rasen nicht gut tun. Als Faustregel kann man sich deshalb den Zeitraum zwischen Mai und September vormerken.

Bevor man mit der Aussaat beginnt, muss man den Boden vorbereiten. Dabei sollte man den Boden lockern und mit der Rasenwalze einebnen. Durch das Boden lockern wird die Erde besonders durchlässig und feinkrümelig. Dazu sollte das Bodenklima in einem leicht sauren Bereich liegen. Perfekt ist der Boden, wenn er etwas lehmig und sandig ist und einen PH-Wert zwischen 5,5 und 7,5 aufweist. Hat der Boden nicht die erforderliche Beschaffenheit, dann kann es zu Staunässe kommen und es bildet sich vermehrt Moos.

Vor dem Rasen anlegen sollte man den Kalkgehalt des Bodens überprüfen. Wichtig sind zudem auch die örtlichen Lichtverhältnisse. Grundsätzlich ist Rasen sehr lichthungrig. Die besten Ergebnisse erzielt man beim Wachstum, wenn der Rasen einer direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist. Dies liegt daran, dass hier die Fotosynthese besonders stark aktiviert wird. Unkraut und Moos hingegen haben es bei diesen Bedingungen eher schwer. Neben der Sonnenbestrahlung benötigt der Rasen natürlich auch ausreichend Feuchtigkeit. Dem Boden vorbereiten folgt nun noch der Zug einer ordentlichen Rasenkante, welche die Rasenfläche begrenzt.

Die Utensilien

Vor dem Aussähen des neuen Rasens sollte man sicher stellen, dass man alle wichtigen Utensilien parat hat. Hierzu zählen neben dem Rasensamen selbst und einem Rasendünger auch Rasenerde und ein guter Rasenkalk. Weiter werden Rindenhumus, Flusssand oder Quarzsand empfohlen. An Werkzeugen benötigt man einen Spaten, eine Grabegabel, eine Motorhacke, eine Gartenwalze, einen Rechen sowie einen Streuwagen und eine Brause bzw. einen Regner.

Rasentypen

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, einen neuen Rasen anzupflanzen. Hier findet man zum Beispiel des Zierrasen oder englischen Rasen. Hierbei handelt es sich um den empfindlichsten Rasen, der einer besonderen Pflege bedarf. Allerdings ist er im Ergebnis auch sehr dicht und besonders grün. Der sogenannte Strapazierrasen oder auch Sport- und Spielrasen ist ein Rasen, der besonders hohen Belastungen widerstehen kann. Zudem ist er besonders trittfest. Man findet ihn häufig auf Fussballfeldern. Der Schattenrasen ist eine Rasenart, welche besonders gut an schattigen und halbschattigen Orten gedeiht. Diesen Rasen findet man bevorzugt in der Nähe von Bäumen, Sträuchern oder im Umfeld von Gebäuden. Wer sich für einen Blührasen entscheidet, der säht nicht nur einen reinen Rasen aus, sondern eine Mischung aus Rasen und Blumen. Hierbei dauert es nur wenige Wochen, bis sich die Saat entfaltet und die Blumenpracht sprießt.

Zuletzt kann man noch auf den Rollrasen zurückgreifen. Zu diesem kann gegriffen werden, wenn man besonders schnelle Ergebnisse erzielen möchte. Der Rasen ist dabei schon gewachsen und wird in fertigen Bahnen angeliefert, welche man auf dem vorbereiteten Boden auslegt. Dort muss der Rasen dann nur noch anwachsen.

Die Qualität des Rasens

Generell sollte man die Finger von günstigen Produkten fernhalten, da man ansonsten riskiert, dass der Rasen nicht richtig wächst und man ihn ein zweites Mal anlegen muss. Saatmischungen bestehen in der Regel aus verschiedenen Gräsersorten. Beim Wuchs des Rasens zeichnen sich qualitativ hochwertige Produkte dadurch aus, dass sich eher langsam wachsen und einen dichten Wuchs bilden. Zudem besitzt der Rasen eine hohe Trittfestigkeit und auch die sogenannte Ausläuferbildung ist sehr gut. Gute Gräserarten sind beispielsweise das Deutsche Weidelgras, die Wiesen-Rispe, der Rot-Schwingel oder das Straußgras. Je nach Verwendungszweck setzen sich die Gräsermischungen unterschiedlich zusammen. Der Gebrauchsrasen enthält meist mehr Weidelgras und Wiesen-Rispe. Der Zierrasen hingegen besteht überwiegend aus Rot-Schwingel und Straußgras. Ein Schattenrasen besteht ebenfalls aus speziellen Grassorten wie der Läger-Rispe oder der Rasen-Schmiele.

Die Qualität der Saat selbst lässt sich beim Kauf an verschiedenen Merkmalen erkennen. Die Verpackung sollte mit der Abkürzung RSM für Regel-Saatgut-Mischung deklariert sein. Zudem sollte man sich das genaue Mischungsverhältnis durchlesen und schauen, ob es für die geplanten Zwecke geeignet ist. Saaten mit dem Titel „Berliner Tiergarten“ sollte man im Regal stehen lassen. Hier kauft man die Katze im Sack. Generell lohnt sich die höhere Anfangsinvestition in Qualitätssamen nicht nur im Hinblick auf die gewünschte Verwendung und den entsprechenden Gedeih des Rasens, sondern auch im Hinblick auf die Nachpflege, sprich die Unkrautbekämpfung oder eine erforderliche Nachsaat bei kahlen Stellen. Hier wird man deutlich weniger Probleme haben. Generell sollte die Mischung aus maximal drei Gräserarten bestehen damit das Projekt Rasen anlegen Erfolg verspricht.

Den Rasen anlegen

Wenn man den Boden entsprechend vorbereitet hat, geht es an die Aussaat. Dabei sollte man darauf achten, dass sich die Samen möglichst gleichmäßig über den Boden verteilen. Hierzu kann man einen Streuwagen verwenden oder den Rasen händisch aussähen. Ist der Samen verstreut, kann er eingeharkt und anschließend planiert werden.

Zudem ist es dringend zu empfehlen, einen Starterdünger zu verwenden. Dieser sollte einen möglichst hohen Phosphorgehalt aufweisen. Wenn man statt einem Rasensamen lieber auf einen Rollrasen zurückgreifen möchte, dann sollte man nach dem sorgfältigen Auslegen darauf achten, den Rasen richtig anzuwalzen. Danach kann die Fläche direkt betreten werden. Wichtig ist es weiter, dass die Flächen stark gewässert werden. In den nächsten zwei Wochen sollte der Rasen nicht austrocknen und ständig feucht gehalten werden. Nur so können sich die Wurzeln optimal mit dem Untergrund verbinden. Der Rasen sollte noch am Tag der Anlieferung verlegt werden, da er schnell anfängt zu faulen und Verfärbungen zu entwickeln. Im Gegensatz zu einer Rasensaat muss man sich darüber im Klaren sein, dass Rollrasen deutlich kostspieliger ist.

Die Rasenpflege

Wenn die Rasendecke dann nach einiger Zeit grünt und sich eine schöne Fläche gebildet hat, muss der Rasen nachhaltig gepflegt werden. Hier heißt es, den Rasen regelmäßig zu wässern, zu mähen und zu düngen. Außerdem ist mittelfristig auch vertikutieren notwendig. Aerifizieren und sanden sind außerdem eine Wohltat für den Rasen.

Wässern

Die Graswurzeln gehen nicht sehr tief in den Boden, so dass besonders im Sommer eine ausreichende Wasserzufuhr gesichert sein muss. Ansonsten trocknet der Rasen aus und es kommt zu braunen und kahlen Stellen. Als Faustregel kann man sich merken, den Rasen bei Trockenheit etwa 1-2 mal in der Woche zusätzlich zu wässern und hierbei 10-20 Liter pro qm einzurechnen. Um den Rasen winterfest zu bekommen, sollte er noch einmal gründlich durchgewässert werden. Eine gute Methode, um den Rasen zu wässern, ist der Einsatz eines Rasensprenklers. Mehr zum Thema Rasen bewässern könnt ihr hier nachlesen.

Mähen

Gemäht werden muss der Rasen nach der sogenannten Ein-Drittel-Regel. Hat der Rasen eine Länge, die 1/3 über der gewünschten Länge liegt, dann muss er geschnitten werden. Die Messer des Rasenmähers sollten dabei immer ausreichend scharf sein, um ein sauberes Schnittbild zu erzielen. Ihr sucht noch nach einem geeignetem Rasenmäher? Hier gibt es mehr Infos.

Düngen

Nach dem Rasen anlegen sollte man den Rasen noch regelmäßig mit Düngemitteln versorgen, damit die Nährstoffzufuhr gesichert ist. Hier gibt es von uns Empfehlungen.

Vertikutieren, aerifizieren und sanden

Zudem sollte man darauf achten, dass sich nicht zuviel Filze und Moos in der Rasenfläche einnisten und Staunässe kann Rasenkrankheiten hervorrufen. Bei Bedarf müssen diese dann entfernt werden. Hier kann man mehr zum Thema aerifizieren erfahren und wer noch Tipps zum Rasen besanden benötigt, ist hier genau richtig.

 

Beitragsbild: © Marco2811 – stock.adobe.com


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